Basel, 8./9. Mai 2004
Nachdem
ich bereits im 2003 am 24
Stundenlauf teil genommen hatte, hatte ich mich wieder für 2004
angemeldet. Bedingt durch die Arbeit, konnte ich jedoch nur eigeschränkt
trainieren. Ich fühlte mich doch in einer guten Form und hatte an
einigen Läufen im April (Hamburg und Zürich) gute Resultate.
Voll gutem Mut habe ich dann am Samstagmorgen ein kleines Zelt aufgebaut,
nicht wissend wie ich das noch brauchen würde! Daheim machte ich
noch einige Berechnungen wie ich auf mein "geheimes Wunsch-"
Ziel von 200 km kommen könnte: mit einen Schnitt von 08:10 pro Runde.
Andreas (Zillig) hatte sich für den 12 Stunder angemeldet und würde
gegen Mitternacht eintreffen.
Der
Start war dann am Samstag 12:02 Uhr. Am Start waren 59 Läufer und
Läuferinnen. Das Wetter war sehr wechselhaft, es windete ziemlich
und ab und zu gab es einige Tropfen, Temperatur ca. 7°C! Uns war es
kalt!! Wie es sich später heraus stellen würde, machte ich den
Fehler mit zuwenig Bekleidung zu laufen. Ich kühlte zuschnell ab.
Meine Knie und Hüftmuskeln begannen zu schmerzen. In einem gewollt
langsamen Tempo - jedoch ohne Gehpausen - erreichte ich den Marathondistanz
(ca. 40 Runden) in ca. 05:45:00. Dann war fertig! Schlagartig gingen mir
alle Kräfte aus und ich konnte nur noch gehen! Damit war dann gegen
21:30 auch Schluss, es regnete häufig, nicht schwer aber doch soviel
dass ich noch schneller abkühlte. Um 18:00 Uhr besuchte mich Karola,
ich zog mich wärmer an und es ging leicht besser. Dann bekam ich
die ersten Probleme mit den Füssen, das was ich zuerst als "Steinchen"
empfand, stellte sich als Aspirant-Blasen heraus. Ich versuchte es mit
meinen Ersatzschuhen, die waren leider noch zu neu und schmerzten an weiteren
Stellen. Ich fühlte mich miserabel und beschloss (nach dem 60e Runde)
bis zum Eintreffen von Andreas zu schlafen! Was war ich froh, dass ich
einen Schlafsack - eigentlich nur zum nach dem Finish etwas hinliegen
zu können - mitgebracht hatte.
Um
23:30 Uhr (nach 2.5 Std. Schlaf) kamen dann Karola und Lea, kurz darauf
Andreas. Obwohl es mich viel überwindung kostete, beschloss ich weiter
zu laufen (besser gesagt gehen). Bei der 80. Runde (03:20 Uhr) war es
dann wieder fertig. Meine Füsse brannten und ich war ziemlich demotiviert.
Ich schlief wieder 3.5 Std. und beschloss nach einigem hin und her, meinen
einigermassen warmen Schlafsack aufzugeben und wenigstens bis 100 km weiter
zu machen. Ich traf Andreas wieder. Ihm ging es auch alles anders als
wunderprächtig, seine Knie schmerzten (wegen der Kälte) und
seinen Magen rebellierte.
Zusammen
gingen wir dann weiter, gegen Schluss nahm die Motivation - zusammen mit
den Blasen an den Füssen - wieder zu. Bis zum Schluss schaffte ich
105 Runden und noch einige Meter (120.05 km). Es ist jedoch schwer vorstellbar
wie froh ich war das es fertig war! Es war sicher keine Bestleistung,
ich war jedoch sehr froh, dass ich durch gehalten hatte!
Wie
bei den letzten Malen war die Ambience und die Verpflegung ausgezeichnet!
Die generelle Stimmung hatte jedoch ziemlich unter den Wetterbedingungen
gelitten. Es waren auch dieses Jahr wieder Top-Läufer am Start, u.A:
Martin Wagen (LSVB-Mittgleide und 2003-Sieger der CrossAmerica und einer
der Bestplazierten beim Lisabon-Moskow) sowie der zweifache Meister der
Doppel-Ironman.
Zuhause
hat Karola meine - Expressotassen grossen - Blasen versorgt, mir steht
eine schwere Woche bevor, ich habe es jedoch nicht bedauert mitgemacht
zu haben und werde - wenn möglich - 2005 sicher wieder mitmachen.
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