Basel,  14. Mai 2000

In Mai 1999 war ich während eines Spaziergang durch die Grün-80 Parkanlage in Basel zufälligerweise Zeuge von den 12. Sri Chinmoy 12/24 Stundenlauf. So etwas hatte ich noch nie gesehen und war auf Anhieb begeistert! Insgeheim nahm ich mich vor das Jahr darauf Teil zu nehmen.

Nun war es dann soweit, am 14. Mai 2000, Mitternacht stand ich am Start  meines ersten 12 Stundenlauf. Es ist wirklich sehr faszinierend. Wie ein

kleiner Bub schaue ich herauf zu den 24 Stundenläufer und –Läuferinnen die zur Zeit von meinem Start bereits 12 Stunden hinter ihrem Rücken oder
besser gesagt unter ihren Füssen haben. Die ersten sechs Stunden gehen
gut. Ich habe einen kleinen Radio dabei und höre die Blödeleien von SWR3.
Es ist einmalig die Sonne aufgehen zu sehen.

Der Parcours ist etwas länger als einen Kilometer und – mit einer kleinen Ausnahme – flach. Es gibt pro Gruppe Läufer einen Zähler. Man entwickelt mit dieser Person fast eine Beziehung und freut sich jedes Mal (nach wieder einer Runde) auf das Wiedersehen. Die nächsten drei Stunden werden dann schwerer, damit man etwas zu tun hat, konzentriert man sich auf die Verpflegung. Es wird wirklich sehr gut für die Teilnehmer gesorgt! Nebst den üblichen Getränken und Esswaren gibt es viele mit Liebe gemachte Sachen, Kuchen, Obst usw.

Die letzten drei Stunden fangen die Beine an weh zu tun. Besser gesagt sie werden steif. Ich habe mich nicht getraut mich während dem Lauf hin zu legen – was erlaubt wäre – weil ich fürchtete, dass ich nicht mehr auf die Beine kommen würde da sie so steif waren. Am Ende merke ich dann wie recht ich hatte.

Das Wetter war wirklich fantastisch. Kein Regen und nicht allzu heiß. Das Ende (nach 12 Stunden) ist eine Erlösung. In den letzten Stunden bin ich immer wieder Runden in Schritttempo gegangen. Eine halbe Stunde vor Schluss merke ich dann, dass es möglich wäre die 100 km- Grenze zu durchbrechen. Ich versuche es aber es gelingt mich nicht (Resultat 92.5 km).

Nach der Ankunft kann ich wirklich fast nicht mehr stehen, nicht mehr auf- oder abwärts. Nach dem wohlverdienten Bier geht es nach Hause, glücklich nicht weit weg. Ich habe mindestens eine Woche gebraucht um wieder auf die Beine zu kommen. Das Gefühl jedoch einen 12-Stundenlauf mitgemacht zu haben ist wirklich gut!

Das schönste war, dass ich in meiner Alterskategorie (M40) den vierten Preis bekam, dies obwohl mehr als vier Teilnehmer in dieser Kategorie waren.

Das Rennen in Basel war wirklich hervorragend organisiert. Wofür ich dem Sri Chinmoi Marathon Team herzlich danken möchte. Der meditative Hintergrund mag nicht jedem gefallen jedoch passt er wirklich sehr gut zu diesem Typ von Lauf. Für mich steht wirklich fest, dies was das erste jedoch wirklich nicht das letzte 12/24 Stunden rennen.

 
 
 
© 2000 all rights reserved - Trinakria  / 14.01.2001