Palermo, 8. Dezember 2002

Wiedermal etwas weiter weg. Für mich ist es immer etwas spezielles Sizilien zu besuchen. Da ich es dazu noch liebe mit dem Zug unterwegs zu sein, freute ich mich ungeheuer auf diesen Anlass. Leider war es Karola durch ihr Studium nicht möglich mich zu begleiten.

Die Reise (24 Std.) über Mailand und Rom mit anschliessendem Schlafzug nach Palermo verlief ohne Probleme. Nach der Ankunft konnte ich mir mit einem Besuch an den Katakomben der Kapuziner einen anderen langgehegten Wunsch erfüllen. Obwohl faszinierend, ist es nicht jedermans/fraus Sache ein Labyrint mit hunderten von Mumien zu besuchen. Lassen wir dieses Thema.

Als nächstes mietete ich mir ein Auto und machte einen Besuch an Catania und den Aetna in der Hoffnung noch etwas vom Ausbruch wahrzunehmen. Leider war den Aetna ab Nicosia durch Polizei und Forstwächter gesperrt sodass ein Besuch in der Nähe der Krater unmöglich war. In Catania gab es überall auf den Strassen Resten einer Schicht tiefschwarzer Asche die offensichtlich die ganze Gegend bedeckt hatte. Uebrigens habe ich eine Satelitenaufnahme des rauchenden Aetna. Ein Besuch im Zoo von Paterno wo mein Lieblingsvogel, ein fluguntauglicher Rabe (Corvo) wohnt, fiel auch ins Wasser da den Zoo bis März 2003 Winterschluss hatte.

 

Der Lauf war tiptop organisiert, als Einziges fehlten auf den Internetseiten genaue Bezeichnungen des Ortes wo die Nummernausgabe war. Ich wusste mir jedoch zu helfen durch den Besuch einer Sportanlage am Rande von Palermo wo es einige Jogger gab die mich, trotz meines sehr schlechtes italienisch, aufklärten das der gesuchte Ort die Piazza Castelnuovo war. Nachdem ich die Startunterlagen (693) bekommen hatte suchte ich mir ein Hotel.

Am andern Tag regnete es bis eine Halbe Stunde vor dem Start wie aus Eimern! Kurz vor dem Start war es dann trocken und das blieb es mehr oder weniger den Rest des Tages, am Nachmittag gab es sogar ein wenig Sonne! Der Regen hatte als Vorteil, dass die Luft sehr sauber war, keine Selbstverständlichkeit in Palermo.

Die Strecke war gut, einen grossen Teil durch den Naturpark "Della Favorita" am Fusse der "Monte Pellegrino" den Rest entlang der geraden Durchgangsstrassen die für diesen Anlass absolut verkehrsfrei waren. Die Teilnehmer des"Ganzen" und "Halben" starteten zur gleichen Zeit. Dadurch trug ich als einziger RaceWalker bald das Schlusslicht, gefolgt von 3 (drei) motorisierten Polizisten und dem in Italien üblichen Krankenwagen. Durch den Lärm der Motoren ging mir diese Escorte bald auf die Nerven. Beim Kreuzen einer der grössten Verkehrsverbindung in Palermo, die Via Croce Rossa, stand der Verkehr an zwei Seiten und hupte trotz der Polizisten. Es war ein lustiges Gefühl für einmal den Autoverkehr komplett auf zu halten in einer Stadt wo Fussgänger normalerweise nicht beachtet werden.

Ich konnte die ersten zwei Drittel ein schönes Tempo halten, vielleicht sogar etwas zu hoch sodass ich gegen Schluss die Müdigkeit in den Beinen fühlte. Dass dennoch keine Bestzeit möglich war, wurde wahrscheinlich durch die nasse und kalte Ausrüstung verursacht, durch die Reibung lief ich die Haut auf meiner Zehe durch. Mit meiner Zeit von 02:32 war ich dennoch zufrieden.

Die Organisation der Verpflegung war wirklich prima. Nach dem Lauf gab es eine Barilla Pastaparty die sogar für Veganer ein Angebot hatte. Nach dem Essen ging es wieder ins Hotel zurück zum Duschen. Anschliessend zum Bahnhof für die Reise zurück nach Basel. Uebrigens hiess der Zug zurück "Trinacria".

Zusammenfassend eine schöne Reise! Wenn es einigermassen möglich ist, werde ich sicher nochmal zurück gehen, das nächste Mal jedoch mit Karola.

 
 
 
© 2002 all rights reserved - Trinakria  / 14.12.2002