Marathon Des
Sables 2002
Das
zweite Mal! Es ist schwierig zu erklären was mich genau dazu bewogen
hat nochmals am Marathon des Sable teil zu nehmen. Einserseits sicher
die einmalige Landschaft und die physische (und psychische) Herausforderung
die sicher grösser ist wenn man weiss was auf einem zukommt.
Wie vorher in meiner
Chronik zu lesen war, hatte ich die Möglichkeit mich in Indien unter
passenden Wetterbedingungen vor zu bereiten. Trotz viel Arbeit konnte
ich mich auch sonst gut vorbereiten. Die Ausrüstung hatte ich bereits
und zusammen mit Karola vorbereitet. So auch die Verpflegung: primär
einfache Grundnahrungsmittel wie Spaghetti, Olivenöl, Bouillon, Kaffee,
Tee, Nüsse und Trockenfrüchte.
Für einen Bericht
über die ersten Tagen im Lager verweise ich gerne auf meine Beschreibung
2001 oder auf die offizielle Webside der MDS www.darbaroud.com.
Viel hatte sich nicht geändert, die Kontrolle der Ausrüstung
war weniger genau.
Mit acht weitere Teilnehmer
aus der Schweizer Equipe (6"Novizen" und 3 Veteranen) waren
wir im gleichens Zelt (Nr. 33). Wir konnten es gut miteinander. Sprachlich
gab es ein schönes Durcheinander.
Erster Tag: 26
Km. Es am Morgen und am Abend ziemlich kalt. Der Lauf ging prima,
ich konnte ohne Probleme alles rennen.
Zweiter Tag: 36
Km. Das Wetter wurde immer schlechter, es gab viel Wind mit Böhen
die immer mehr Sand mitbrachten. Der erste Teil des Laufes konnte ich
noch rennen. Die zweite Hälfte bekam ich ziemlich Magenprobleme und
musste einige Male notfallmässig hinter die Büsche. Kleider
dreckig und abnehmende Motivation. Ich spürte auch, dass die Probleme
ziemlich an meinen Kräften zerrten. Am Abend gab es noch mehr Wind.
Drittenr Tag: 31
Km. Die Magenprobleme waren, dank Imodium, unter Kontrolle. Diese
Etappe habe ich marschierend absolviert um soviel wie möglich Kräfte
für die bevorstehenden Monsteretappen zu sparen. Nach der Etappe
ass ich soviel ich konnte. Das einzige was mir gefiel war Bouillon und
Spaghetti. Mit einer Ausnahme für die getrockneten Apfelschnitze
konnten mich die Nüsse und die Trockenfrüchte nicht begeistern.
Vierter
und fünfter Tag: 71 Km. Zusammen mit Dennis van Golberdingen,
einem Brabanter (wie ich) der jedoch in Athen wohnt, hatte ich beschlossen
die Etappe zu marschieren. Die vorgesehene Dünendurchquerung von
20 Km nach dem 36. Km beeindruckte mich. Die ersten 10 Dünenkilometer
konnten wir noch bei Tageslicht hinter uns bringen. Danach mussten wir
im Dunkeln weiter. Ein beginnender Sandsturm machte uns zusäzlich
zu schaffen. Nachts durch grosse Dünen ist mörderisch! Man sieht
nicht wo die "Wände" anfangen, man muss sie wohl oder übel
auf alle Vieren hoch und bekommt oben "als Belohnung" einen
schneidenden Wind ins Gesicht. Und das ohne schützende Sonnebrille
da man mit den dunklen Gläsern gar nichts sieht (das nächste
Mal helle Ersatzgläser mitbringen!). Wir staunten nicht schlecht
wenn es auch noch einige Male anfing zu regnen! Gesammthaft brauchten
wir 6 Stunden für die 20 Km Dünen. Die Organisation hatte für
die Navigation einen statischen Laser eingesetzt. Somit konnten sich die
Teilnehmer auf das Laufen konzentrieren. Eine gute Sache für Leute
(wie ich) die im Dunkeln so ihre Mühe mit dem Kompass haben. Gegen
Schluss bekam ich unter den rechten Fussballen eine ziemlich grosse und
schmerzhafte Blase.
Wir erreichten ca.
01:00 Uhr das Ziel. Den Rest des Tages war als Ruhetag vorgesehen. Wir
erlebten einen grauenhaften Sandsturm und war gezwungen fast den ganzen
Tag im Schlafsack zu verbingen. Kochen war kaum möglich.
SechsterTag: 42+
Km. Das Wetter wurde wieder besser. Die ersten 20 Km. konnte ich rennen.
Danach machte sich die Blase auf meinem rechten Fuss wieder bemerkbar.
Ich merkte dazu, dass ich ziemlich ausgelaugt war. Zu wenig gegessen.
Siebter Tag: 20
Km. Die letzte Etappe ging wieder prima, ein Run über 20 Km.
Das Wetter war sehr schön, so wie man es in der Wüste erwartet.
Ich war froh, dass es vorbei war und freute mich auf ein Paar Ruhetage
und auf Zuhause.
Zwei Marathons:
da es zwei Etappen gab die - gemäss der Organisation - eine geeignete
Distanz hatten (71 und 42+ Km.) konnte ich zwei Marathons zu meiner Sammlung
hinzufügen. Durch die wiedrige Umstände und das Gelände
gab es keine Spitzezeiten: 71K: 15:38:00 Hr. und 42+K: 6:42:38 Hr.
Wie letztes Jahr hatte ich den ganzen Lauf auf meinen Fila-Sandalen
absolviert. Ich hatte "nur" eine Blasen. Dank- oder trotzdem,
die Zukunft wird es zeigen, bei einem allfälligen nächsten Mal
werde ich mit "normalen" Sportschuhen (Grösse 48 o. 49
mit Gamaschen) laufen.
Etikette
des Mineralwassers von dem man in den sieben Tagen des Laufes ca. 50 Liter
bekommt und auch trinkt.
Die
zweite Auflage des Marathon war aus meiner Sicht wesentlich härter
als die Erste: es war viel kälter, es gab einen ständigen Wind
der regelmässig zu einem Sandsturm anschwoll und das nächtliche
Abenteuer in den Dünen gab einiges zu schaffen. Das Ganze hat mich
deswegen Vieles gelehrt: auch Food mitnehmen, dass kalt vorbereitet werden
kann, ein sturmsicheres Feuerzeug sowie warme Kleidung für am Morgen
und am Abend. In der Gesamtwertung landete ich auf Platz 374 (von 600).
Trotz allem habe ich mir vorgenommen auch nächstes Jahr wieder mitzumachen
wenn es meine Verhältnisse (Familie, Zeit und Geld) zulassen.
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