Dieverbrug, 01-03. August 2003

Wieder mal etwas neues. Über Internet (www.ultraned.org) hatte ich erfahren, dass Sjoert Slaaf und Ronald Kwint vom SV Friesland, in Dieverbrug (NL) einen Marathondreitäger organiserten. Da ich noch nie drei Marathons in drei auf einander folgenden Tagen gelaufen war, beschloss ich mitzumachen.

Der erste Lauf begann am 1. August um 16:00 Uhr, ich konnte also am gleichen Tag anreisen. Die 900 Km. ab Basel brachte ich zum Glück ohne Probleme und Staus (1. August war der Beginn einer weiteren Ferienwelle) hinter mich. Das nächste Mal vielleicht doch besser in zwei Etappen oder am Vortag anreisen!

Nach Ankunft und Einquartieren beim "Sportplatz", eine Runde von 2.5 Km. im Naturgebiet Drents-Friese Wold. Eine sehr schöne Strecke im Naturgebied "Drents - Friese Wold" mit (fast) ausschliesslich Naturbelag mit viel lossem Sand und Wurzeln! Mit 2.5 Km. pro Runde waren also 17 Runden plus eine Startstrecke angesagt.

Das Teilnehmerfeld bestand aus ca. 50 lauter hardgesottenen Ultra's, wobei ich mit meinen fast 50 Jahren, eher zu den jüngeren gehörte. Die Stimmung war gut und freundschaftlich, denn die meisten Teilnehmer kannten sich offensichtlich. Ich freute mich sehr einige Internet-Bekannte mal bei lebendigem Leibe zu sehen, u.A: Henk Sipers.

1. Tag
Es war warm, ca. 25 Grad, und ich fühlte mich durch die lange Reise nicht wirklich optimal. Die Stimmung war jedoch ausgezeichnet. Die ersten 13 Runden gingen prima, ich lief betont ruhig und machte mir zur Gewohnheit, nach dem Verpflegungsposten eine Gehpause einzulegen, damit ich in Ruhe trinken konnte. Unterwegs habe ich mich, ganz entgegen meiner Gewohnheit, mit einigen Kollegen unterhalten. Es ist interessant was man so von Leuten hört, die x-hundert Marathons gelaufen sind. Ab der 14. Runde bekam ich einen Muskelschmerz im rechten Oberschenkel, höchstwarscheinlich wegen des ungleichen Belages (ich laufe normalerweise immer Asphalt). Auch war die "Batterie" etwas schwach. Trotzdem lief ich ohne nennenswerte Probleme fertig: 04:39:22.

Anschliessend gönnte ich mir ein gutes niederländisches chinesisches Essen(!) mit einem herrlichen Bier. Und dann ab ins Bett!

2. Tag
Es war noch wärmer, ca. 29 Grad, ich fühlte mich jedoch gut. Ich hatte beschlossen heute die ganze Strecke, mehr oder weniger als mentales Training, alleine zu laufen. Es ging gut, nur meine Muskeln waren etwas unwillig. Zum Glück hatte mein rechter Oberschenkel - der gestern etwas unwillig war - beschlossen sich heute zu benehmen. Ich fing betont ruhig an und habe auch den Rest des Laufes sehr zurückhaltend gelaufen. Nur gegen Schluss - als ich zu befüchten begann, dass es länger als 5 Stunden dauern könnte, kam der Ehrgeiz hoch und ich gab noch etwas Gas. Das Resultat war 04:59:55, also unter 5 Stunden (naja). Die Verpflegung und die Stimung waren wieder ausgezeichnet.

Nach dem Rennen etwas unter der Douche abkühlen und dann wieder "ein Chines" mit dem obligaten Bierchen. Ich war müde, fühlte mich jedoch prima. Auf der Terrasse vor dem Hotel noch einen Schwatz mit ein Paar Kollegen aus Brabant und dann mal wieder ab ins "Körbchen".

3. Tag
Es war ohne Überreibung wieder wärmer, ca. 33 Grad! Für diesen Tag hatte ich beschlossen, zusammen mit Ben Mol, ein Ultra mit 402 Marathons (ohne Dieverbrug), zu laufen. Am ersten Tag hatte ich bereits einige Runden mit Ben gelaufen und festgestellt, dass er ein sehr gleichmässiges Tempo hatte, was - vorallem gegen Schluss - etwas schneller war als Meines. Für mich war das wirklich ein gutes Training. Unser Grüpchen wurde kompletiert mit Frank Schut, der bereits am ersten Tag teilgenommen hatte und heute von Anfang an mit uns mitlief. Es stellte sich heraus, dass wir uns gut ergänzten. Intuitiv übernahm jeder mal die Führung, nicht mit dem Ziel einer Démarage sondern um den Kollegen die Möglichkeit zu geben, auch mal "mitzutrotten". Bei der Gehstrecke nach dem Verpflegungsposten, versammelten wir uns immer wieder. Wie in der Tabelle mit den Zwischenzeiten ersichtlich, war ich durch die Gruppe in der Lage ziemlich gleichmässig zu laufen und erreichte als Resultat: 04:37:10.

 

Übersicht Zwischenzeiten:

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
Total
13:47 13:44 13:53 13:54 14:17 14:39 14:58 15:49 15:36 16:26 17:22 17:33 17:51 17:29 19:47 20:50 21:19 04:39:22
16:56 16:25 17:00 16:46 16:50 17:01 16:55 17:16 17:02 17:37 17:40 18:20 18:32 19:02 18:52 20:01 17:23 04:59:55
16:10 16:02 15:44 15:50 16:23 16:17 16:02 16:10 16:40 16:28 16:02 17:33 16:08 16:41 16:20 16:00 16:34 04:37:10



Zum Schluss:
Einerseits war ich froh, dass die Sache nach 3 Läufen vorbei war, anderseits würde es mich schon wundernehmen, was passieren würde, wenn ich weiter, täglich einen Marathon laufen würde. Schade dass es so rasch keine Wiederhohlung des letztjährigen "10-Täger" Marathon geben wird (Organisation Ton Smeets).

Ich habe die Tage mit den anderen Läufern sehr genossen, möchte mich sehr bei Sjoerd und Ronald bedanken und würde mich jederzeit wieder anmelden!

 
 
 
© 2003 all rights reserved - Trinakria  / 05.08.2003